20 Jahre danach - "Arsch huh" gegen Rassismus
10. November 2012Das komplette Motto der Kölner lautet: "Arsch huh - Zäng ussenander!" Auf hochdeutsch: "Arsch hoch, Zähne auseinander!" Unter dieser Überschrift waren 1992 etwa 100.000 Menschen auf dem Chlodwigplatz in der Kölner Südstadt zu einem historischen Konzert zusammengekommen. Viele prominente Kölner Künstler hatten so gegen eine Welle rassistischer Gewalttaten demonstriert. Die Republik war gerade durch die schweren Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen aufgeschreckt worden.
Auch diesmal, 20 Jahre danach, hatten sich die Künstler den 9. November als Jahrestag der Reichspogromnacht für ihr Konzert ausgewählt - nun unmittelbar am Rheinufer. Die Kölner Bands BAP, "Höhner", die "Bläck Fööss" und "Brings", aber auch die Autorin Elke Heidenreich, die Schauspielerin Mariele Millowitsch und der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters kamen auf die Bühne. "Arsch huh, das ist das Kölner Gewissen", erklärte Roters.
Terrorismus auch in Kölle
Auch in Köln hatte der rassistische Terrorismus zwischenzeitlich seine Spuren hinterlassen. Die vor allem von Türken bewohnte Keupstraße im Stadtteil Mülheim war Ziel der NSU-Terrorgruppe bei dem so genannten "Nagelbombenanschlag".
ml/fab (dpa, dapd)