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14 Tote bei Geiselnahme in Afghanistan

14. Mai 2015

Die radikal-islamischen Taliban stürmen ein Hotel in Kabul und verschanzen sich stundenlang mit mehr als 50 Geiseln. Die Aktion endet blutig. Mindestens 14 Menschen sterben.

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Afghanistan - Gästehaus in Kabul angegriffen
Bild: Reuters//O. Sobhani

Die Polizei hatte zuvor zunächst von sechs Toten berichtet. Vertreter der Vereinten Nationen widersprachen dem inzwischen.

Bei der Geiselnahme in dem Hotel in der afghanischen Hauptstadt seien mindestens 14 Menschen getötet worden, mehrere Gäste seien verletzt worden, teilte die UN-Mission für Afghanistan (UNAMA) mit.

Kabuls Polizeichef Abdul Rahman Rahimi sagte, mehr als 50 Menschen seien bei der Erstürmung des Gebäudes durch afghanische Sicherheitskräfte gerettet worden. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

Unter den Toten: Ein US-Amerikaner und ein Italiener

Einer der Toten sei US-Bürger, sagte die Sprecherin der amerikanischen Botschaft in der afghanischen Hauptstadt. Das italienische Außenministerium bestätigte, dass auch ein Italiener umkam.

Eine Gruppe Bewaffneter hatte das Hotel nach Polizeiangaben am Mittwochabend gestürmt. Zu dem Zeitpunkt seien etwa 100 Menschen vor Ort gewesen. Nach sieben Stunden konnten die Sicherheitskräfte die Geiselnahme beenden.

Afghanistan - Gästehaus in Kabul angegriffen
Sieben Stunden dauerte die Geiselnahme bevor Sicherheitskräfte ihr ein Ende setztenBild: picture-alliance/AP Photo/A. Khan

Wie viele Angreifer getötet wurden und wieviele Terroristen beteiligt waren, ist noch unklar. Die Taliban behaupteten, die Attacke sei von nur einer Person ausgeführt worden. Nach Angaben von Vize-Innenminister Ajub Salangi wurden aber zwei Angreifer erschossen. Ein afghanischer Offizier sprach sogar von drei getöteten Angreifern.

Die UNAMA-Direktorin für Menschenrechte, Georgette Gagnon, sagte, Erklärungen der Taliban zu Vermeidung ziviler Opfer seien angesichts der jüngsten Morde leere Worte. Die Taliban müssten sich an Zusagen halten und vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten unterlassen.

Das Hotel gilt als beliebt bei Ausländern. In der Nähe liegen Büros der UN-Mission und weiterer internationaler Organisationen. Ahmad Raschad, ein Geschäftsbesitzer in der Nähe, sagte, am Abend sei ein Konzert in dem Hotel geplant gewesen. Kurz vor Beginn der Musik-Veranstaltung hätten die Unbekannten angegriffen.

Feinde können nicht Freunde sein

Der Angriff auf das Gästehaus ereignete sich einen Tag nach dem Besuch des pakistanischen Regierungschefs Nawaz Sharif, der dem Nachbarland Unterstützung im Kampf gegen die Taliban zusagte. "Die Feinde Afghanistans können nicht die Freunde Pakistans sein", sagte Sharif. Auch Indiens Regierungschef Narendra Modi erklärte, sein Land stehe "bei der Bekämpfung des Terrorismus" an der Seite Afghanistans.

Die Taliban hatten bereits mehrfach Angriffe auf Hotels und Restaurants in Kabul verübt, die von Ausländern genutzt werden. Bei einem Anschlag auf das Luxushotel Serena im März 2014 erschossen Taliban-Kämpfer einen Reporter, seine Frau und zwei Kinder sowie einen weiteren Afghanen und vier Ausländer.

Die afghanischen Sicherheitskräfte haben seit dem Abzug der NATO-geführten Kampftruppen zum Jahreswechsel die alleinige Sicherheitsverantwortung im Land. Die NATO unterstützt sie dabei mit etwa 12.000 Soldaten, die vor allem ausbilden und beraten.

haz/ qu (rtr, afp, dpa)