130 Jahre J.R.R. Tolkien - Das Leben des Schöpfers von Mittelerde in Bildern
Er hat ein ganzes Universum geschaffen und damit Millionen von Menschen weltweit fasziniert: Vor 130 Jahren ist J.R.R. Tolkien geboren. Grund für uns, auf das Leben eines der größten Geschichtenerzähler zurückzublicken.
J.R.R. Tolkien prägte das Fantasy-Genre
Die Werke des britischen Schriftstellers und Sprachwissenschaftlers John Ronald Reuel Tolkien gehören zu den erfolgreichsten der Literaturgeschichte. Seit ihrer Veröffentlichung ziehen die Geschichten aus Mittelerde Millionen Menschen in ihren Bann - ob auf Papier oder auf der Leinwand.
Kindheit voller Schicksalsschläge
Der kleine John Ronald Reuel Tolkien (re.) ist auf diesem Bild gerade mal elf Monate alt. Es entstand in Südafrika, wo er geboren wurde. Nach dem Tod des Vaters zog seine Mutter mit ihm und seinem jüngeren Bruder nach England. Acht Jahre später - Tolkien war erst zwölf - starb auch sie. Die Brüder kamen als Waisen in die Obhut eines Priesters, der mit der Familie befreundet war.
Vorlage für das Auenland
Tolkien wuchs auf in einem ländlichen Vorort der englischen Industriestadt Birmingham. Die idyllische Landschaft, in der er seine Kindheit und Jugend verbrachte, diente ihm später als Vorlage für das Auenland. Er war ein exzellenter Schüler, interessierte sich für Sprachen, Literatur und Poesie. In Birmingham lernte er auch seine spätere Frau Edith kennen, die er im März 1916 heiratete.
Sprachgenie und Spracherfinder
Während seines Studiums in Oxford vertiefte Tolkien sein Interesse an Sprachen und altenglischer Literatur. Latein und Griechisch sprach er fließend, nebenher lernte er noch Gotisch, Walisisch und Finnisch. Seine Begeisterung für Sprachen reichte so weit, dass er während des Studiums begann, eigene Sprachen zu erfinden.
Inspiration des Schreckens
Frisch verheiratet musste Tolkien im Juli 1916 an die Front und kämpfte in der größten Schlacht des Ersten Weltkriegs an der Somme. Monatelang kämpfte er an der Front, war dem Elend der Soldaten und dem Tod ganz nah. Als er am Schützengrabenfieber erkrankte, kam er ins Lazarett. Erschüttert von den Grausamkeiten des Krieges begann er schließlich auf der Krankenstation zu schreiben.
Vom Hobby-Autor zum Jahrhundert-Schriftsteller
Nach dem Krieg arbeitete Tolkien als Dozent, später als Professor für Sprachwissenschaften und Literatur. Nebenbei schrieb er. 1937 erschien sein Fantasy-Roman "Der Hobbit" und wurde ein riesiger Erfolg. Kurz darauf begann der Hobby-Autor die Arbeit an dem Roman, der ihn zum Jahrhundert-Schriftsteller machte.
Überragender Erfolg mit "Der Herr der Ringe"
Rund 15 Jahre schrieb Tolkien an seinem "Herr der Ringe", einer komplexe Geschichte um einen Ring, gute Hobbits, Elben und Zwerge, böse Mächte, gefährliche Orks und Trolle, allesamt angesiedelt im Fantasiereich Mittelerde. Der Roman zählt zu den meistverkauften Büchern aller Zeiten. Die Verfilmungen des Stoffes wurden mit insgesamt 17 Oscars ausgezeichnet und spielten Milliarden US-Dollar ein.
Die letzte Geschichte erscheint posthum
In seinen letzten Lebensjahren arbeitete Tolkien am "Silmarillion", den Vorgeschichten zu seinen großen Romanen. Aber der Tod war schneller. Tolkien konnte die Sammlung nicht vollenden. Auf seinen Wunsch hin wurde sie posthum von seinem Sohn Christopher überarbeitet, vervollständigt und veröffentlicht.
Letzte Ruhe in Oxford
Tolkien starb 1973, zwei Jahre nach seiner Frau. Das Ehepaar ist zusammen auf einem Friedhof in Oxford begraben. Auf ihrem Grabstein sind die Namen Beren und Lúthien zu lesen. Es sind die Namen eines Liebespaars aus Tolkiens Fantasiewelt. Die Liebe zu seiner Frau habe ihn zu diesen beiden Charakteren inspiriert, sagte Tolkien einmal.