11 Dinge, die Corona im Kino geändert hat
Hollywood dreht in Australien, chinesische Blockbuster führen die Kino-Charts an, der US-Markt bricht ein: Die Filmbranche wandelt sich in der Corona-Krise.
Hollywood dreht in Down Under
Australien hat das Virus weitgehend im Griff. Das beflügelt den Filmmarkt. Netflix, Disney Plus, Amazon und Stan drehen nicht in Hollywood, sondern in Down Under. Laut der australischen Behörde Ausfilm, die internationale Filmproduktionen unterstützt, seien 37 US-Filmprojekte nach Australien ausgelagert worden. Vor der Kamera stehen Stars wie Matt Damon oder Nicole Kidman.
Kino und Streaming
Warner Bros. will künftig neue Filme nicht nur im Kino, sondern auch im Streaming zeigen. Mindestens 17 Filme laufen 2021 gleichzeitig im Kino und auf dem Portal HBO Max. Darunter: "Judas and the Black Messiah" (Bild), die "Sopranos"-Fortsetzung "The Many Saints of Newark" und der Superhelden-Film "The Suicide Squad". Kinobetreiber sorgen sich deshalb um die Zukunft ihrer Lichtspielhäuser.
China dominiert Kinomarkt
Erstmals spielten 2020 zwei chinesische Blockbuster mehr Geld in die Kinokassen als US-Filme. Mehr als zwei Milliarden Dollar brachten der Kriegsfilm "The Eight Hundred" (Bild) und eine weitere chinesische Produktion, die Komödie "Love You Forever", ein, wie der Hollywood Reporter schon im Herbst berichtete. In China haben die Kinos geöffnet, wenn auch nur mit einer Auslastung von 50 Prozent.
Einbruch des US-Marktes
Hollywood verbucht nicht nur finanzielle Verluste, sondern bringt auch weniger hochkarätige Produktionen ins Rennen um den Oscar am 25. April 2021. Filme vom Kaliber wie "Joker" oder "Parasite" sucht man vergeblich. Stattdessen gehen viele Filme von Netflix und Amazon ins Rennen. Die konnte man immerhin in allen Teilen der Welt sehen.
Deutsche Filme in New York
Fünf Arthouse-Filme Made in Germany sollten 2021 in New Yorks Kinos starten: Darunter "Berlin Alexanderplatz" von Burhan Qurbanis (Bild) oder das Migrantendrama "Exil". Nun müssen sie sich online behaupten. Die Initiative "Kino! Germany Now!" geht unter anderem vom Goethe Institut aus. In New York hat das German Film Office eröffnet, um deutsche Filme über Verleiharbeit sichtbar zu machen.
"Bridgerton" und Corona?
Nachdem Staffel 1 von "Bridgerton" in 83 Ländern die Netflix-Charts anführte und von 82 Millionen Haushalten gestreamt wurde - so viel wie nie zuvor - steht nun eine Fortsetzung an. Da die Serie auf vielen intimen Szenen basiert, hat Phoebe Dynevor, Darstellerin von Daphne Bridgerton, größte Zweifel, dass sich eine zweite Staffel unter Einhaltung von Hygieneregeln drehen lässt.
Neuer Zeitplan für die Berlinale
Das erste große Filmfestival, das traditionell Ende Januar/Anfang Februar in Berlin stattfindet, bekommt ein neues Konzept. Im März können sich die Branchenangehörigen digital treffen. Außerdem soll der Wettbewerb laufen. Für Juni ist die Preisverleihung der Bären geplant, dann erst kann sich auch das Berliner Publikum die Filme ansehen. Aber auch nur, wenn die Pandemie bis dahin eingedämmt ist.
James Bond im Oktober
Das neueste James-Bond-Abenteuer "Keine Zeit zu sterben" (No Time to Die) wurde erneut wegen der Corona-Pandemie verschoben. Der neue Kinostart soll nun der 8. Oktober 2021 sein, erklärte das US-Produktionsstudio MGM. Der wohl letzte 007 mit Daniel Craig wurde damit um ein Jahr geschoben.
Filme in der Warteschleife
Das Filmjahr 2021 wird anders aussehen. Weil viele Filmstarts wegen geschlossener Kinos verschoben wurden, könnten Fans möglicherweise ab Frühjahr oder Mitte 2021 mit einer geballten Auswahl rechnen. Neben dem neuen James Bond hängen auch der Marvel-Film "Black Widow" mit Scarlett Johansson (Bild) oder auch die Fortsetzung von "Top Gun" mit Tom Cruise in der Warteschleife.
Cannes kommt später
Das Film-Festival von Cannes, das eigentlich im Mai hätte stattfinden sollen, wird um zwei Monate verschoben, und zwar auf den 6.-17. Juli 2021. Eigentlich sollte das Festival vom 11.- 22. Mai abgehalten werden. 2020 war es wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Die Organisatoren veröffentlichten lediglich eine Liste von 56 Spielfilmen, die sie zur offiziellen Auswahl zählten.
Filmthema Corona
Bereits in 2020 handelten einige Dokumentarfilme vom vermeintlichen Ausbruch der Pandemie in Wuhan. Nun kommt 2021 ein neuer Beitrag dazu. "In the Same Breath" von Nanfu Wang ("Land der Einzelkinder") erzählt von Fehlinformation und Fehlverhalten seitens der chinesischen und US-amerikanischen Regierungen im Hinblick auf COVID-19.