Ausstellung im Merseburger Dom
9. August 2015Ziel sei gewesen, die "etwas verschütt gegangene Geschichte Merseburgs" wieder ins Licht zu rücken, erklärte Kurator Markus Cottin, Leiter des Merseburger Domstiftsarchivs: "Merseburg ist über mehrere Jahrhunderte hinweg ein wichtiges politisches Zentrum gewesen, in dem große Entscheidungen für die europäische Geschichte gefallen sind."
Die Ausstellung wurde am Sonntag mit einem ökumenischen Festgottesdienst eröffnet. Die Kathedrale sei übervoll gewesen, sagte eine Sprecherin der Vereinigten Domstifter. Anschließend besuchten die ersten Gäste die Schau, darunter auch Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh als Schirmherr. Auf 600 Quadratmetern erfährt der Besucher viel Wissenswertes über die Zeit von der Gründung des Bistums im Jahr 968 bis kurz nach Beginn der Reformation im 16. Jahrhundert. Insgesamt 130 Exponate sind im Dom sowie im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg zu besichtigen. Die Kostbarkeiten der Kirchengeschichte stammen aus mehreren Ländern Europas und sind sowohl im Dom als auch im angrenzenden Schloss zu besichtigen.
Mittelalterliche Kostbarkeiten
Darunter befinden sich unter anderem mit Edelsteinen besetzte Kronen, das knapp einen Meter hohe Adelheidkreuz aus Österreich - es gilt als das größte seiner Art aus dem Mittelalter - sowie wertvolle Handschriften. Im Dom selbst ist bis heute der berühmte Heinrichsaltar von Lucas Cranach dem Älteren im Original erhalten. Außerdem haben die Kuratoren ein dreidimensionales Modell des Doms aufgestellt, das die unterschiedlichen Bauepochen plastisch dokumentiert.
Der Merseburger Dom zählt zu den bedeutendsten Kathedralen Deutschlands. Merseburg war einst die wichtigste Kaiserpfalz im Osten des mittelalterlichen Reiches. Kaiser Heinrich II. gab vor genau 1000 Jahren den Auftrag für den Bau des Doms an der Saale. Er und seine Frau Kunigunde hielten 29 Mal in der Stadt Hof.
suc/wl (epd/welt)