100 Jahre Oktoberrevolution: Lenin in Stein und Stahl
Stehend und sitzend, aus Bronze oder Naturstein, vor einer Universität oder einem Friedhof - in Moskau und ganz Russland begegnen einem Statuen und Büsten, die Wladimir Iljitsch Uljanow zeigen, Kampfname: Lenin.
Lenin überall
Dieses überlebensgroße Statue im Moskauer Skulpturenpark steht vor den Insignien der Sowjetunion, als deren Gründer er bis heute verehrt - und verachtet - wird.
Lenin unter Putin
Russlands Präsident Wladimir Putin, schreibt "Zeit"-Kolumnist Theo Sommer, halte seinen Namensvetter Lenin für einen Verräter, weil er das Land noch während des Ersten Weltkriegs in einen Bürgerkrieg stürzte. In Putins Geburtsstadt Sankt Petersburg darf der Revolutionär trotzdem auf dem Moskauer Platz vor dem "Haus der Sowjets" verwegen die Richtung weisen.
Integraler Bestandteil der UdSSR
In allen Sowjetrepubliken und Satellitenstaaten der UdSSR wurden zu Sowjetzeiten Lenin-Statuen errichtet. In heute unabhängigen Ländern wurden viele inzwischen wieder beseitigt. Bei diesem Lenin-Relief dürfte das allerdings einen ungewöhnlich hohen Aufwand bedeuten: Es ist in die Staumauer einer Talsperre in Kirgistan eingearbeitet.
Wer war schon Lenin?!?
Der Zustand dieses Lenin-Monuments in Georgien kann kaum überraschen. Das Land erklärte sich schon vor dem Zerfall der Sowjetunion unabhängig. Und an die großen Sowjetführer wird in Georgien heute ohnehin nur noch an einen erinnert: der gebürtige Georgier Josef Stalin, der immer noch verehrt wird.
Lenin im Fjord
Nur zehn Jahre nach der Oktoberrevolution begannen die Sowjets auf der norwegischen Insel Spitzbergen Kohle zu fördern. Da war Lenin bereits tot. Inzwischen ist auch die Sowjetunion Vergangenheit, doch bis heute unterhalten die Russen ihre Polarstation und Bergarbeitersiedlung Barentsburg. Und auch Lenin ist noch präsent: Grimmig blickt seine Büste hinaus auf den Ijsfjord.
Von Kommunisten vor Faschisten gerettet?
Nicht nur Lenin, auch ein Lenin-Denkmal gab der DDR Anlass zur Legendenbildung: Diese Bronze entstand 1926 in der Sowjetunion, die Nazis stahlen sie im Zweiten Weltkrieg und wollten sie in Eisleben einschmelzen. Laut SED sollen anti-faschistische Arbeiter sie davor bewahrt haben. Historische Dokumente sprechen wohl dagegen. Seit 1991 steht die Statue im Deutschen Historischen Museum Berlin.
Verklappt und wieder ausgebuddelt
Zu DDR-Zeiten zierte eine riesige Lenin-Statue den "Platz der Vereinten Nationen" in Berlin Friedrichshain, der damals (1968-1994) natürlich "Leninplatz" hieß. Dann wurde die Statue abgebaut und vergraben. Nach einigem Hin-und-Her wurde der Kopf schließlich "exhumiert" und ist seit 2016 in der Dauerausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" in der Zitadelle Spandau zu sehen.