Oskar Roehlers Auseinandersetzung mit "Jud Süß"
Es war d e r Skandal der diesjährigen Berlinale! Der deutsche Wettbewerbsbeitrag "Jud Süss - Film ohne Gewissen" von Oskar Roehler erregte im Februar die Gemüter. Roehler hatte den Hauptdarsteller des NS-Propagandafilms, Ferdinand Marian, in den Mittelpunkt seiner Filmhandlung gesetzt. Es waren vor allem zwei Dinge, die das Publikum so erregte bei der Premiere in Berlin: zum einen, dass Roehler mit dem heiklen Stoff historisch ungenau umgegangen ist, zum anderen, dass er sich offenbar nicht entscheiden konnte zwischen filmischer Farce und ernsthafter Auseinandersetzung mit der NS-Thematik.
Außerdem:
Die "Urfassung": "Jud Süß"
Am 24. September 1940, rund ein Jahr nach Beginn des 2. Weltkriegs, den Hitler mit dem Überfall auf Polen ausgelöst hatte, kam Veit Harlans Film "Jud Süss" in die deutschen Kinos: ein perfides hetzerisches Machwerk, das die Juden medienwirksam an den Pranger stellte und die damals schon geplante Ermordung von Millionen Juden legitimieren sollte. Wir erinnern an die Entstehungsgeschichte des Films.
12 Monate Deutschland
Jedes Jahr nehmen viele Schüler weltweit an Austauschprogrammen teil. Die Filmemacherin Eva Wolf hat vier Schüler 12 Monate aus verschiedenen Kontinenten begleitet. "12 Monate Deutschland", so lautet dann auch der Titel des Films. Vom ersten Moment an ist die Kamera dabei, bleibt vertrauter, heimlicher Freund sowohl der Schüler als auch der deutschen Gasteltern, dem sie Freuden, Sorgen und Erlebnisse anvertrauen. Eva Wolf zeigt in ihrem Film, dass es niemals einfach ist, sich in ein Abenteuer zu stürzen, aber eine der intensivsten Erfahrungen zu merken, wie man dabei über sich hinaus wächst.
Redaktion und Moderation: Jochen Kürten