Jenseits von White Feminism
Der Begriff „White Feminism“ bezieht sich auf eine feministische Haltung, die gleiche Rechte - wenn auch unbewusst- oft nur für weiße Frauen fordert. Diese einseitige, privilegierte Perspektive wirkt sich negativ auf den feministischen Gedanken aus.
Kritik an dieser Haltung gibt es schon lange, sie ist keine Erfindung der letzten Jahre. Aber verstärkt darauf aufmerksam macht der „Intersektionale Feminismus“. Diese Strömung stellt heraus, dass viele Menschen mehrere Formen von Diskriminierung erfahren, die sich überschneiden oder auch gegenseitig bedingen. Generell spiegelt sich heute auch im Feminismus eine Vielfalt von Lebenswirklichkeiten. Darum existieren sehr unterschiedliche Perspektiven in Gender-Fragen oder zu den Ursachen von Benachteiligung. Auch eine einheitliche Auffassung über feministische Ziele gibt es nicht.
Wir möchten im Panel Frauen hören, die über ihre Erfahrungen sprechen und konstruktiv diskutieren, wie intersektionaler Feminismus alle Frauen weiterbringen kann.
Dies sind unsere Panelistinnen:
Sibel Schick kam 1985 in Antalya, der Türkei, auf die Welt, und zog 2009 nach Deutschland. Seit 2016 arbeitet sie als deutschsprachige Autorin, veröffentlicht Bücher, Kolumnen, Kommentare und Podcasts und gibt den monatlichen Newsletter „Saure Zeiten“ heraus. Zuletzt erschien ihr Buch „Weißen Feminismus canceln. Warum unser Feminismus feministischer werden muss“ bei S. Fischer.
Waslat Hasrat-Nazimi ist eine deutsch-afghanische Journalistin bei der Deutsche Welle, dem internationalen Sender Deutschlands. Sie berichtet seit über einem Jahrzehnt über Afghanistan, sowohl vor Ort als auch aus dem Ausland. In ihrer Funktion als Leiterin des Afghanischen Dienstes der Deutsche Welle ist ihr Hauptziel, dem afghanischen Volk einen freien und uneingeschränkten Zugang zu Informationen zu ermöglichen.
Waslat ist eine leidenschaftliche Verfechterin der Frauenrechte in Afghanistan. Ihr Buch "Die Löwinnen von Afghanistan" bietet eine tiefgründige Perspektive auf das Leben afghanischer Frauen inmitten von Herausforderungen. Durch die Geschichten mutiger Frauen zeichnet das Buch ein lebhaftes Bild von ihren Kämpfen, Erfolgen und ihrer Widerstandsfähigkeit inmitten des komplexen gesellschaftlichen Umfelds Afghanistans.
Dr. Mithu M. Sanyal ist Schriftstellerin Kulturwissenschaftlerin und Kritikerin, für WDR DLF, SWR, Der Spiegel, The Guardian, BBC, SZ, FR, DIE ZEIT, taz, etc. Ihr Debütroman „Identitti“ (Hanser) wurde mit dem Ernst Bloch Preis und dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Im Herbst erscheint ihr neuer Roman „Antichristie“.
Hadija Haruna Oelker ist nach ihrer Keynote beim Panel ebenfalls dabei.
Moderation:
Liz Shoo ist mehrsprachige Journalistin mit langjähriger Erfahrung als Moderatorin. Sie hat ihr journalistisches Volontariat bei der Deutschen Welle absolviert und steht zurzeit bei den TV-Magazinen Focus on Europe und The 77% der Deutschen Welle sowie bei der Nachrichtensendung WDR aktuell vor der Kamera. Außerdem moderiert sie regelmäßig Großveranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Preisverleihungen, Filmpremieren und Galas. LinkedIn, X, Instagram