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DW-Dokumentation "Reclaiming History" startet am 5. April

In der Dokumentation wird erstmals aufgearbeitet, welche Rolle der deutsche und belgische Kolonialismus für den Genozid an den Tutsi 1994 in Ruanda gespielt hat.

Reclaiming History - Völkermord in Ruanda 1994
Bild: Ben Curtis/AP Photo/picture alliance

Der Dokumentarfilm startet am 05. April 2024 im weltweiten Linearprogramm der DW sowie auf den YouTube-Channels von DW Documentaries.

Der ruandische Regisseur und Filmemacher Samuel Ishimwe macht sich in der Dokumentation auf die Suche nach den Ursprüngen des "Rassenhasses" zwischen Tutsi und Hutu: "Wir sprechen die gleiche Sprache, teilen die gleiche Kultur, das gleiche Land – was hat uns auseinandergebracht?" Im April 1994 wurden binnen 100 Tagen rund eine Millionen Menschen in Ruanda ermordet, darunter die Eltern Ishimwes und ein Großteil seiner erweiterten Familie.

Ishimwe, der bei seiner Reise durch Ruanda, Deutschland und Belgien von DW-Regisseur Matthias Frickel begleitet wird, beleuchtet im Gespräch mit Historikerinnen und Historikern, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen die Geschichte seines Landes. Unter anderem kommt Roméo Dallaire, ehemaliger Chef der UNO-Blauhelmtruppe in Ruanda, zu Wort. In Ruanda trifft Ishimwe verurteilte Täter und ihre Opfer, die heute in einem Reconciliation Village zusammenleben.

2018 wurde Ishimwe auf der Berlinale für seine Arbeit ausgezeichnet. Sein Film "Imfura", der sich ebenfalls mit der Geschichte des Genozids beschäftigt, erhielt den Silbernen Bären als "Bester Kurzfilm". 

Projektverantwortliche der DW

Matthias Frickel, Regisseur des Films: "Heute weiß kaum jemand hier, dass Deutschland die erste Kolonialmacht in Ruanda war. Als deutsch-ruandisches Team haben wir uns immer tiefer in die Geschichte des Kolonialismus gegraben. Für Sam ist es ebenso wichtig die Geschichte zurückzugewinnen, wie für mich, dass wir uns unserer unbekannten Geschichte stellen."

Samuel Ishimwe, Regisseur des Films: "Es hat mich schockiert herauszufinden, dass das alles kein unschuldiger Fehler der Kolonialmächte war. Es gab eine systematische Absicht, diese Ideologie zu verbreiten und die Menschen zu spalten. Sie haben hart daran gearbeitet, bis die Ruander glaubten, sie seien wirklich unterschiedlich."

Tim Klimeš, DW Head of Documentaries: "Samuel Ishimwe, Matthias Frickel und das gesamte Team liefern mit diesem beeindruckenden Dokumentarfilm einen wichtigen Baustein zur noch unvollständigen Geschichtsschreibung, wenn es um die deutsche Kolonialvergangenheit geht."

Rolf Rische, DW Director Culture and Documentaries: "Das Thema Kolonialismus ist ein Thema, über das wir eigentlich erst angefangen haben, zu reden. Ein Thema, das uns zu Recht noch lange begleiten wird."

Ab dem 05. April wird der 86-minütige Dokumentarfilm auf den YouTube-Channels von DW Documentaries verfügbar sein – auf Englisch, Deutsch, Arabisch, Spanisch (auch auf Facebook) und Hindi. Ab 06. April ist der Film weltweit auf den TV-Kanälen der DW zu sehen. Einen Tag später läuft eine 52-minütige Fassung des Films bei Phoenix, zeitgleich wird er in der ZDF-Mediathek zum Abruf bereitstehen. Zudem wird der Film auf den YouTube-Channels der Afrika-Redaktion der DW auf Französisch und Kisuaheli verfügbar sein.

Ausführliche Informationen und Sendezeiten finden Sie hier.