Balkan Booster: Das Leben der anderen
Gemischte Zweier-Teams aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien und Serbien besuchten einander in den vergangenen Monaten und nahmen – und gewährten – Einblick in den Alltag der anderen. Sie entdeckten Ähnlichkeiten und Unterschiede, setzten sich mit Vorurteilen auseinander, die in der Region unterschwellig noch immer vorhanden sind. Was erwartet eine junge Frau aus der Republika Srpska, wenn sie eine albanisch-geprägte Region in Mazedonien besucht? Oder eine Kroatin, die nach Gracanica im Kosovo fährt.
Mit Unterstützung des Auswärtigen Amts haben Journalistinnen und Journalisten der Westbalkan-Redaktion der Deutschen Welle die Reisen begleitet und die Facebook-Nutzer teilhaben lassen – mit Textbeiträgen, Videos und Bildergalerien. Die rund 240 Videos in fünf Sprachen der Region – Albanisch, Bosnisch, Kroatisch, Mazedonisch und Serbisch – wurden annähernd vier Millionen Mal abgerufen, es gab Tausende Reaktionen und Kommentare.
Albaniens Präsident Meta im Facebook-Live-Gespräch
Das Projekt „Balkan Booster“ war gekennzeichnet von intensivem Dialog und kreativer Zusammenarbeit der DW-Journalisten mit den jungen Projektteilnehmern in der Region. Was in Kooperation mit dem Balkanjugendwerk RYCO entstand, wurde zum Abschluss am 15. Dezember 2017 in Albaniens Hauptstadt Tirana im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Kongresspalast vor rund 100 überwiegend jungen Leuten vorgestellt.
Das Projekt „Balkan Booster“ sei ein Beleg, dass man Vorurteile überwinden könne, sagte der albanische Präsident Ilir Meta. Er diskutierte mit RYCO-Leiter Djuro Blanuša und DW-Projektleiterin und Westbalkan-Expertin Adelheid Feilcke auf dem Podium über die Chancen für junge Medienformate. Meta beantwortete zudem Fragen von Nutzern in einem Facebook-Live-Gespräch.
„Neuer Maßstab für multimediale Begegnung“
Und die stellvertretende deutsche Botschafterin in Albanien, Anke Holstein, stellte „Balkan Booster“ als modellhaftes Jugendformat vor – in einer multilingualen Talkshow, die in Tirana aufgezeichnet und von mehreren öffentlich-rechtlichen Sendern auf dem Balkan ausgestrahlt wurde.
Fazit von Adelheid Feilcke: „Die Redaktion hat sich gemeinsam mit jungen Leuten aus dem westlichen Balkan in ein Abenteuer begeben, das mit vielen persönlichen und überraschenden Geschichten in der Region einen neuen Maßstab der multimedialen Begegnung gesetzt hat.“